Das Keramik- und Elfenbeinmuseum in Commercy wurde im Art-Déco-Gebäude der ehemaligen Duschbäder der Gemeinde untergebracht und zeigt eine der bedeutendsten französischen Elfenbeinsammlungen, welche die Zeitspanne vom 17. bis zum 18. Jahrhundert umfassen, sowie eine Sammlung aus Fayencen und Porzellan aus dem XVIII. und XIX. Jahrhundert.
Die Elfenbeinsammlung, die zweitgrößte in Frankreich nach der Kollektion von Dieppe, geht nicht auf eine einheimische Produktionsstätte zurück, sondern sie entstand aus der Sammelleidenschaft von Doktor Albert Guillaume Boyer, der das Département Meuse zu seiner Wahlheimat gemacht hat. Die Elfenbein-Reproduktionen von Skulpturen oder Gemälden zeugen von der im 18. Jahrhundert aufkommenden Begeisterung für die Nachahmung. Darstellungen historischer Persönlichkeiten, religiöse Gegenstände, Alltagsgegenstände (Spielzeug, Hygieneartikel) oder dekorative Gegenstände veranschaulichen das Geschick der Meister der Elfenbeinkunst des 19. Jahrhunderts.
Die Hinterlassenschaft des Doktor Boyer umfasste ebenfalls Keramikgegenstände, die in ihrer Gesamtheit betrachtet einen Überblick über die Herstellung von Fayencen und von chinesischem und europäischem Porzellan aus dem 18. und 19. Jahrhundert bieten. Die lothringischen Fayencen nehmen einen wichtigen Platz in der Sammlung ein. Gegenstände für die Tischdekoration, Teller mit Blumenstraußdekoration oder mit chinesischen Motiven, zeugen von der Vielseitigkeit der Manufaktur von Les Islettes im Département Meuse, die bis zu 19. Jahrhundert unter dem Namen Le Bois d’Epense betrieben wurde.
Im Archiv des Museums werden alte Waffen aufbewahrt, die aus der Sammlung Boyer stammen, sowie eine Sammlung aus Gemälden auf Leinwand, die dem Museum im Jahr 1942 durch Adrien Recouvreur, einen Einwohner von Commercy, vermacht wurden. Das Archiv des Museums kann im Rahmen von Sonderführungen besichtigt werden.